20.05.2017: Nacht Der Museen-2017 In Der Eremitage

20.05.2017, St. Petersburg: hat die Eremitage an dem jährlich stattfindenden Projekt «Nacht der Museen» teilgenommen. Das von der Eremitage organisierte  Programm war der 300-jährigen Reise Peters I nach Frankreich gewidmet.

Das erste Mal wurde die Nacht der Museen von der Eremitage auf gleich zwei Standorten veranstaltet — im Restaurierungs- und Lagenrungszentrum «Staraya Derevnya» und im Winterpalast Peter I, welches 2017 sein 25-jähriges Jubiläum seit der Eröffnung der dem Alltagsleben der Zeit Peter I und der Person des ersten russischen Imperators geweihten Ausstellung feiert. Hier findet sich die «Wachsfigur» Peter I, welche von dem Bildhauer Carlo Bartolomeo Rastrelli 1725 geschaffen wurde. Viele Besucher haben das Museum dank der Nacht der Museen für sich entdeckt.

Der Winterpalast Peter I hat das allererste Mal an der internationalen Veranstaltung «Nacht der Museen teilgenommen». Durch die Mitarbeiter der Abteilung für Forschungs — und Vermittlungsarbeit, sowie die Abteilung der Geschichte russischer Kultur wurden spezielle Führungen entwickelt. Neben den Kunstvermittlern wurden die Gäste des Weiteren von kostümierten historischen Persönlichkeiten empfangen, so vom Kutschenmeister Nicolas Pinot, der von den Kutschen Peter I erzählte, sowie von der Imperatorin Katharina Alekseevna und Zarewna Anna Petrovna. Die Gäste hatten die Möglichkeit, interessante Einzelheiten vom Alltagsleben im Palast und der Mode des XVIII Jahrhunderts zu erfahren oder den Klang einer alter Uhr zu hören, dessen Melodien Peter der Große zu lauschen pflegte. Die Besucher des Schlosses hatten die Möglichkeit, sich mit ihren Lieblingspersönlichkeiten fotografieren zu lassen.

Dank eines komfortablen Busses, der von der Firma Tele2 zur Verfügung gestellt wurde, konnten die Besucher aus der Residenz des russischen Monarchen ins Frankreich zur Zeit Peter I reisen, welches im Restaurierungs- und Lagenrungszentrum «Staraya Derevnya» präsentiert wurde. Hier wurden die Teilnehmer der Nacht der Museen von einer Vielzahl von Überraschungen erwartet. Das Freiwilligenzentrum der Eremitage hat ein spezielles Programm vorbereitet, die das Eintauchen in die Zeit der Régence ermöglichte — eine einzigartige Periode Geschichte Frankreichs, von der nur die wenigsten Russen Bescheid wissen. Diese Zeit wurde nach dem Regenten  Philippe II de Bourbon, duc d´Orléans benannt, der im 1717 Jahr Peter I während seiner Reise in Frankreich empfangen hatte.

Beim Hereinkommen in das «Staraya Derevnya»-Zentrum wurden die Besucher sofort von einer besonderen Atmosphäre umringt. Speziell für diese Nacht wurden zwei Arien aus der Oper «Hypermestra» von Charles-Hubert Gervais vorgeführt. Eben diese Oper wurde für Peter I 1717 in Palais-Royal aufgeführt. Die Arien wurden gesunden von den «Solisten von Katharina der Großen» — einem Ensemble alter Musik unter der Leitung von Andreas Reschetin. Das Ensemble hat des Weiteren Werke von Jean-Baptiste Lully und Jean-Philippe Rameau vorgetragen.

Wunderschöne Damen und Herren in Kostümen Anfang des XVIII Jahrhunderts, unten anderem mit der berühmten Watteaufalte, haben den Besuchern Hoftänze gezeigt — unter anderem Menuett, Kontratanz und Folia. Die Gäste haben den ganzen Abend lang mit großem Vergnügen den Kontratanz erlernt und getanzt. Auf einer improvisierten Bühne wurden mit Hilfe der Gäste Stücke aus Komödien von Pierre de Marivaux aufgeführt, wobei ein ganz besonderes Schmankerl von fünf jungen Besuchern geliefert wurde, die zur Nacht der Museen gekommen sind.

Die Gäste hatten die Möglichkeit, viel Neues von den Ausstellungsobjekten der Zeit Peter des Großen zu erfahren. So wurde Ihnen bei einer Führung die große Krönungskutsche gezeigt, die von Peter I für die Krönung der Katharina I in Auftrag gegeben wurde, sowie konnten man sich die Garderobe des Imperators anschauen. Beim Masterkurs «Her mit der Kutsche» haben die Teilnehmer ein eigenes Exemplar der großen französischen Kutsche aus Papier bastelt und beim Kurs «Erschaffe deinen eigenen Gobelin» haben sie von der «Indischen» Serie der Gobelins erfahren, welche die exotische Tier- und Pflanzenwelt Brasiliens zeigen und Peter I geschenkt wurden. Der eigene Gobelin konnte sowohl auf Papier, wie auch am Computer in einem von den Freiwilligen der Eremitage entwickelten Programm erstellen. Beim Bingospiel «Epochen und Stile» konnte über die Besonderheiten der französischen und russischen Kunst XVIII Jahrhunderts anhand von Beispielen aus Malerei, Skulptur und Kunsthandwerk gelernt werden. Unter den Damen war vor Allem der Masterkurs «Französischer Schein der Assamblé Peters I» sehr beliebt, bei dem sie sich mit der Mode von 1717 bekannt machen konnte, indem modische Neuheiten der Zeit ausgeschnitten und ausgemalt und die Geheimsprache der Schönheitsflecken entdeckt werden konnten. Diejenigen, die ihr Wissen über Peter I unter Beweis stellen wollten, konnte am Spiele «Tour de France 1717 — Die große Reise Peter des Großen» teilnehmen. Hier durften sowohl Erwachsene, wie auch Kinder mitmachen und Fragen zu Peter I, seiner Epoche und den Sehenswürdigkeiten Frankreichs beantworten. Bei der Entwicklung der Materialien für die Masterkurse war die Forschungs- und Vermittlungsabteilung «Schulzentrum» involviert.

Im Café wurden den Gästen Schlemmereien à la France angeboten und an der Bushaltestelle, an der jede Stunde Busse zwischen den beiden Eremitage-Standorten pendelten, wurde man mit kostenlosem Kaffee von den «Kaffeemobilen» von Tele2 überrascht.

In diesem Jahr konnten nicht nur Besucher der «Staraya Derevnya» am Programm teilnehmen. Zum allerersten Mal wurde eine Liveübertragung auf die Beine gestellt, welche auf der Seite der Eremitage im Social Media Dienst VK und auf der Internetseite culture.ru gesendet wurde. So konnten 12.000 Menschen aus verschiedenen Städten virtuell bei der Nacht der Museen dabei sein. Insgesamt haben sich 40.000 Menschen die Onlineübertragung angeschaut.

Die Nacht der Museen im Restaurierungs- und Lagenrungszentrum «Staraya Derevnya» und im Winterpalast Peter I war eine tolle Möglichkeit, um neue Erfahrungen zu machen und Neues aus der Epoche Peter I und von der französischen Kunst Anfang des XVIII Jahrhunderts zu erfahren. So konnte jeder im Geiste auf die große Reise nach Frankreich gehen, die einst 1717 Peter den Großen so beeinflusst hatte.